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Aachen und Kaiser Karl: - "Karl der Große" -

Carolus Magnus, Carlo Magno, Charlemagne - schon zu Lebzeiten trug der Karolinger Karl I. den Zusatz "der Große".
Karl der Große wurde vermutlich im Jahre 742 an einem unbekannten Ort geboren. Von Kind auf zog er zu Felde, auf europaweite Kriegszüge. 768 wurde er in Noyon zum König erhoben. Doch auch als König hatte er keine ständige Residenz, sondern befand sich mit seinem Hofzug permanent auf Reisen, beschwerliche Reisen, bei denen nicht mehr als 25 Kilometer am Tag zurückgelegt wurden. Gewöhnlich gegen November suchte man eines der zahlreichen Güter auf, um dort den Winter zu verbringen. Allerdings durfte nur etwa alle vier Jahre dasselbe Gut als Winterquartier genutzt werden, denn so lange dauerte es, die Verpflegung für den König und seinen Hof zusammenzusparen.

Die Tradition seines Vaters Pippin fortsetzend, verbrachte Karl jedoch die hohen christlichen Feiertage, Weihnachten und Ostern, nach Möglichkeit auf seinem Königsgut in Aachen, um dort zugleich die warmen Thermalquellen der Stadt genießen zu können. Diese Quellen waren es wohl auch, die Karl im Winter 794/95 dazu veranlaßten, das Aachener Königsgut als Pfalz ausbauen zu lassen und Aachen zu seiner ständigen Residenz zu erklären. Damit wurde Aachen zum politischen Zentrum des Frankenreichs.

Der Bau dieser Residenz beanspruchte jedoch Jahre, so daß Karl erst nach seiner Rückkehr aus Rom, wo er 800 zum Kaiser gekrönt worden war, in die vollendete Pfalz einziehen konnte. Eine monumentale Anlage war entstanden, aus Stein, was einen auffälligen Gegensatz zu den sonst üblichen Holz- und Fachwerkbauten bildete. Architektonisch folgte sie römischen und byzantinischen Vorbildern, ein Mittel Karls, seinem Anspruch, den antiken christlichen Kaisern nachzufolgen, Gewicht zu verleihen.

Heute sind Teile der Pfalz Karls des Großen noch zu bewundern. Zwar entstand auf den Fundamenten des Kaiserpalastes im 14. Jahrhundert das Rathaus der Stadt, so daß nur noch die Mauern eines Teils des Erdgeschosses wirklich "karolingisch" sind; vollständig erhalten ist aber die Marienkirche, die Karl bei seiner Pfalz errichten ließ. Sie bildet heute den ältesten Teil des Aachener Doms, das berühmte Oktogon.

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